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katharinamrk

Die 102. Tour (8. und 9. November 2024)

Los geht’s! Doch halt, wir haben ja noch gar nichts geladen. Das wäre allerdings wirklich gut.

Also am Donnerstagabend die Leute zusammen trommeln und den Wagen packen. Zuerst einmal den Wagen leeren, denn da waren noch einmal Schlafsäcke, Matten, Funktions-unterwäsche, Lebensmittel, Hygieneartikel, Rollstühle, Gehhilfen, medizinische Artikel… vieles mehr angekommen, die mussten erstmal anders verpackt und gekennzeichnet werden.

 


Der Verein rief, und viele – alle – kamen, so dass die Arbeit schnell getan war. Am Ende war der Wagen (das alte Schlachtross scharrte schon mit den Hufen) gestopft voll und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter waren froh, das wieder einmal geschafft zu haben – man hat ja schon etwas Übung bei der 102. Tour.


Auch mit dabei:


200 liebevoll von Alex gepackte Weihnachtspakete für Kinder!


Großartig!

 









Einige tranken in der Gemeinschaft noch ein Bier, das verbindet. Aber die Fahrer machten sich auf, schnell noch den Schlaf für den Folgetag reinholen. Unruhige Nacht.

 

Am Samstag um acht ging’s dann wirklich los. Die Fahrer, Eckhard und Willi, waren mit ihren Taschen gut gerüstet. Haaaalt noch, tanken! Jetzt geht‘s aber wirklich los. Ausgerüstet mit Bankkarte und Informationen über den Zielort, auch in dem Bewusstsein, in Warschau ein angenehmes Hotel schon gebucht zu haben, sorgenfreies Fahren.

 

So im Großen und Ganzen ging die Fahrt bis Warschau auch glatt, diesiges Wetter, da schwitzt man nicht auf dem Beifahrersitz. Riesige Vogelschwärme auf der Strecke durch Brandenburg, Gänse, Kraniche, Wacholderdrosseln, wie Willi feststellt. Weiter im Nebeldunst. Berlin hinter uns, die Oder hinter uns. Belegfotos erstellt und verschickt. Erneut über die Autobahnbücken in Polen gestaunt, viele Wildbrücken, alle architektonisch auffallend, als ob man alle Absolventen eines polnischen Universitäts-Jahrgangs aus den Bereichen Architektur und Bauwesen beim Bau drauf los gelassen hätte. Viele Windräder im Umfeld. 3 Mautstrecken, die wir aber mit der Bankkarte gut bewältigen.

 

Endlich dann doch Warschau, die Autobahnen in sich verknotet. Orientierung nach Sonnen-stand nicht möglich, es ist ja auch schon dunkel. Eckhard verlässt sich auf das Navi. Zielort ist ja korrekt eingegeben. Er kenne die Gegend, war ja schon mal da. Endlich in einem dörflichen Vorort in einer winzigen Sackgasse angekommen, Wohnhäuser – auch stattliche – ringsrum.

Nee, hier sind wir falsch.


Noch einmal das Navi konsultiert. Ahaa! hier gibt es 2 ulice Komorow in der Warschauer Umgebung. Die zweite allerdings verborgen ganz unten an der Liste im Navi. Also noch einmal eine Stunde Fahrt. Bescheid gegeben, dass wir uns verspäten.


Nun aber los, dann – oh, Schreck, die richtige Autobahnausfahrt verpasst. Die hatte das Navi nicht angezeigt Wie sich dann herausstellt, muss die Software des Navis recht alt sein, jedenfalls fahren wir in der Folge im Navi deutlich erkennbar über ein großes freies Feld. Schön, dass die Polen ihre Felder asphaltieren, markieren, mit Leitplanken und Hinweisschildern versehen und dann auch noch großzügig beleuchten. Nächste Ausfahrt raus und wieder zurück.


Dann endlich in ul. Komorowa angekommen, uff. Eckhard weist seinen Fahrer, Willi, in eine Einfahrt an der deutlich ein Schild “Klinik“ steht. Da sind auch Leute, die Zigaretten-rauchend, auf irgendwas warten – leider nicht auf uns. Erneute Umkehr.


Im Dunkeln gesucht, Polen kann an einigen (wenigen) Stellen richtig dunkel sein - vor allem wenn man an der richtigen Stelle auf ein verschlossenes Tor stößt. Wieder telefonieren. 15 Minuten werden vermeldet, es geht schneller.


Ein freundlicher Familienvater – aus der Ukraine, wie er berichtet – lacht und schließt auf. Beleuchtung, Licht. Helligkeit! Einweisung rückwärts in das enge Tor. Am Ende macht das dann der Lagerarbeiter „Ich bin Berufsfahrer“ wie er uns zu verstehen gibt, wir kein ukrainisch, er kein deutsch oder englisch. Klappt schon.


Dann Abladen, der Lagermitarbeiter zaubert einen Gabelstapler heran, Paletten. Und dann abladen. Das geht schneller und geordneter als das Aufladen am Vorabend.

Endlich frei.


Jetzt Tschüss und ab zum Hotel. Merkwürdigerweise ist das in derselben Richtung wie unsere erste Kummer owa. Der Achsschenkelbolzen vorne rechts beschwert sich über das (gar nicht so) rauhe Gelände.


Wieder dem Navi gefolgt, Eckhard als Beifahrer hat zusätzlich sein Google Maps auf dem Handy.

Wieder falsch gefahren. Warschau by night. Schön, die Impressionen einer Großstadt, aber heute doch nervig. Endlich am Hotel, kein Umkehren mehr erforderlich. Selbst der Parkplatz ist großartig frei. Das Hotelpersonal weiß Bescheid. Unsere Zimmer werden uns angewiesen. Hurra, ein Bett.


Eckhard möchte noch schnell mal raus, etwas essen im Einkaufszentrum gleich nebenan. Wie sich rausstellt sind das 40 Minuten Fußmarsch für müde Füße. Dann aber nicht Restaurant, sondern Bücherladen (????) Ewald kauft eine Jazz-CD. Der Verkäufer macht uns darauf aufmerksam, dass jetzt 22:00 Uhr sei – man schließe. Natürlich auch die Restaurants. Wir finden gerade noch eine Bierzapfstelle mit Selbstbedienung – ah, zischt das.

Eckhard freut sich über das Fußballspiel Auxerre gegen Olympique Marseille auf der riesigen Bildwand. Nachhause gedrömmelt. Schuhe aus, Bett, Ruhe, Schluss, aus.


Am nächsten Morgen wieder um acht, Frühstück. Da lässt sich das Hotel nicht lumpen. Schon die Räumlichkeit in einem hohen Saal mit gigantischen Kronleuchtern lässt staunen. Zwei Buffets, das Büffet mit den Resten der Feierlichkeiten vom Vorabend ist das Bessere. Das Brot dort ist selbstgebacken und frisch. Köstlich die Fischpastete. Kaffee aufgetankt.

Und dann los.


Von der vernebelten Rückfahrt keine Besonderheiten zu berichten, außer einem halben Dutzend schneeweißer Silberreiher in Sichtweite. Straßenkontrolle auf der deutschen Seite der Oder. Werden hier Schlepper raus gewunken? Bei Berlin scheint sogar die Sonne. (Wenn Engel reisen).


Angeblich soll der Diesel in Polen deutlich billiger sein als in Deutschland, was wir nicht bestätigen können.


Endlich Hamburg. Den Wagen geparkt für die Nacht. Bankkarte und Autoschlüssel abgegeben.

Willi fährt Eckhard in seinem Wagen noch schnell zum S/U-Bahnhof, Eckhard will noch nach Stade.


Ende, Uff.

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