Die 39. Tour (25. und 26. November 2022)

Die 39. Tour begann für uns, Anke und Jürgen aus Rahlstedt, eigentlich schon am Vorabend. Wie jeden Donnerstag wurde gemeinsam mit vielen Freiwilligen der Kältebus bis auf den letzten Zentimeter mit vielerlei Spenden, wie Medizin, Lebensmittel, Hygiene-Artikeln und Kleidung beladen. Es ist wie bei jeder Tour beeindruckend zu sehen, wieviel über Spenden zusammenkommt, auch wenn dies in Summe nur ein ganz kleiner Beitrag für die Not der Ukraine ist.

Am Freitagmorgen gegen 7:00 starteten wir von Hamburg-Rahlstedt aus direkt nach Warschau. Die Fahrt geht über mehr als 840 nachdenkliche Kilometer. Man fährt über komfortable Autobahnen durch Deutschland und Polen durch eine friedliche Landschaft und fragt sich, wie das alles mit der Situation in der Ukraine zusammenpasst. Gegen Mittag passierten wir die deutsch-polnische Grenze über die Oder, gegen späten Nachmittag trafen wir in einem Vorort von Warschau in einem Lagerhaus auf Dima, wo wir bereits von einigen Helfern erwartet wurden. Der Kältebus war schnell entladen, die Spenden wurden gleich sortiert für die Empfänger in Kiew und Charkiw.

Nach dem Entladen ging es nach zum Übernachten nach Warschau und am nächsten Morgen zum Expo-Gelände auf der anderen Weichsel-Seite. Das ehemalige Expo-Gelände dient in dieser Zeit als riesiges Flüchtlingslager. Wie jedes Mal bietet der Verein Ukrainischen Flüchtlingen, die Verwandte oder Bekannte in Deutschland haben, eine Mitfahrt gen Westen an. Die Atmos-phäre im Lager war sehr beeindruckend aber auch bedrückend und man wird sich bewusst, wie groß der Unterschied zwischen Frieden und Wohlstand im Westen zu Krieg, Leid und Zerstörung in der Ukraine ist.

Zwei ukrainische Flüchtlinge konnten wir von Warschau bis nach Berlin mitnehmen, von wo sie weiter nach Dresden und in die Schweiz zu Verwandten reisen konnten. Auf der Fahrt von Warschau nach Berlin gab es einige Möglichkeiten von den persönlichen Schicksalen der Mitreisenden aus Odessa und Charkiw zu erfahren. Gegen 23:00 Uhr kamen wir nach zwei denkwürdigen Tagen nachdenklich in Hamburg an.