Wir waren zur 55. Tour unterwegs und jetzt, beim Verfassen des Berichtes, schleicht sich das Gefühl ein, dass der Krieg Routine wird. Es scheint fast gewöhnlich, Hilfsgüter zu fahren.
Zum Glück melden sich Gewissen und Verstand und sagen, dass es Gewöhnung und Routine hier nicht geben darf.
Unterwegs waren diesmal Dirk und Eckhard. Zwei fröhliche Fahrer, keine Staus und der gut bestückte, aber nicht überladene Kältebus leistete wieder gute Dienste.
Das Ausladen in der gut ausgstatteten Lagerhalle verlief auch durch die Hilfe der Leute vor Ort problemlos und fix.
Von den Helfern der Flüchtlingsunterkunft Global-Expo wurden uns Fahrgäste nach Deutschland angekündigt. Als wir am nächsten Morgen dort eintrafen, stellte sich heraus, dass die Mutter mit ihren Kindern (5 und 12) kein konketes Ziel in Hamburg benennen konnte. Eine Mitnahme lehnte wir deshalb ab, denn die Verantwortung, Kinder ohne eine verlässliche Unterkunft hach Hamburg zu bringen, wollten wir nicht übernehmen.
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Die Mitarbeiterin der Global-Expo versicherte, sie habe der Mutter am Abend zuvor genau erklärt, dass ein solches Ziel notwendig sei. Schade für die Mutter mit ihren Kindern, aber ein Weg nach Deutschland wird sich wohl dennoch gefunden haben oder bald finden.
Auf dem Gelände war ein begehbares Osterei aufgestellt. Dies hatte schon vor einem Jahr gestanden und zeigte so, wie lange der ganze Schrecken schon währt.
Die Rückfahrt verlief ebenso problemlos und unspektakulär wie die Hinfahrt.
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