Die 96te Tour, diesmal gefahren von Anja und Titus - Anjas erste Tour und meine neunte - war auch wieder anders als die vorherigen Touren. Alles verlief nahezu glatt, es gab wenig Staus und keine Pannen. Es war sommerlich heiß, statt Klimaanlage waren offene Fenster unsere Kühlung.
Wir übergaben unsere humanitären Güter unseren Helfern vor Ort in Warschau, und es blieb sogar noch etwas Zeit, den Abend in Warschaus Zentrum ausklingen zu lassen. Wieder trafen wir dort einen netten jungen Mann, der für ukrainische Waisenhäuser sammelte.
Anders als im Oktober war die PIS Partei abgewählt worden und alles erschien friedlich, obwohl nur wenige 100 km entfernt ein Volk um sein Überleben kämpft.
Doch der Wind hat sich gedreht. In einigen ostdeutschen Bundesländern tobt ein Wahlkampf, in dem fast alle Parteien auch Wahlkampf auf dem Rücken von geflüchteten Ukrainern machen und noch schlimmer, manche glauben, dass man mit einem Aggressor in Friedensverhand-lungen eintreten könnte, der jeden Tag ein ganzes Land mit Bomben und Raketen überzieht und unschuldige Menschen sowie deren Infrastruktur vernichtet.
Viele haben sich an diesen Krieg gewöhnt, er erscheint lästig und man möchte wieder zurück in die vermeintlich unbeschwerte Zeit davor, in der gute Geschäfte mit billiger Energie gemacht wurden, egal, wer dafür am Ende den Kopf hinhalten musste.
Die Spendenbereitschaft lässt merklich nach.
Doch Aufgeben ist keine Option, wenn wir als Verein das Leben auch nur für einige wenige Menschen besser machen können, dann hat es sich schon gelohnt.
Deswegen wird dies nicht die letzte Tour bleiben.
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