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Die 10. Tour (7. und 8. Mai 2022)

Bei der Tour an diesem Wochenende ist Mariupol zweimal in den Mittelpunkt geraten. Und ich habe länger gegrübelt, ob ich die eine Geschichten hier tatsächlich teilen möchte. Ich habe mich dafür entschieden, um zu sagen, was ist.

Mariupol war ein wichtiges Zentrum mit Schwerindustrie und dem internationalen Hafen sowie einer prosperierenden Universität. Es lebten hier noch vor wenigen Wochen über 400.000 Menschen.

Aber das war einmal. Denn seit Anfang März ist Mariupol zum Symbol für den Irrsinn, die Menschenverachtung und die Feigheit auch in diesem Krieg geworden. Die Stadt existiert quasi nicht mehr. Die letzten Zurückgebliebenen werden durch die Blockade der Stadt zermürbt. Ihr Schicksal scheint besiegelt.

Marina und ihre Mutter Tatjana sind seit gestern in Deutschland. Sie haben in eben dieser Stadt gelebt und vor über zwei Wochen ihr altes Leben zurücklassen müssen, nachdem ihr Haus nach einem Bombentreffer niedergebrannt ist. Man zeigte uns mit Tränen in den Augen das Video. Die Flucht gelang über Russland! Diesen Weg haben wir schon vor ein paar Wochen mal von anderen Flüchtenden gehört. Für Bürger aus dem Osten der Ukraine ist die Einreise nach Russland möglich. Jedoch darf quasi nichts mitgenommen werden (Ganzkörperkontrolle) und vor allen Dingen werden Smartphones gefilzt und alle Daten sind zu löschen. Die Eingereisten dürfen sich dann aber offensichtlich frei in Russland bewegen und auch wieder ausreisen. Über Lettland und Litauen gelangten sie nach Polen. In Warschau entschieden sie sich für die Weiterreise mit uns nach Deutschland. Eine Familie in Wacken hat sie aufgenommen und wird sie bei ihren nächsten Schritten begleiten.

Noch erschütternder ist die Geschichte eines jungen Soldaten, die uns Dimitri – einer unser Kontaktpersonen und Organisatoren in Warschau - erzählte. Er liegt sehr schwer verletzt in den Katakomben des Stahlwerks Asow-Stahl in Mariupol. Details des Videos kann und werde ich hier nicht beschreiben. Ich habe als Rettungssanitäter viele Verletzungen gesehen. Die Videobilder des Verletzten werde ich noch lange mit mir rumtragen. Dimitri hat uns für diesen und ähnliche Fälle um konkretes medizinisches Material gebeten. Wir werden versuchen, diese Dinge in Deutschland zu organisieren und zu kaufen. Ob diese Hilfe rechtzeitig ankommen wird? Hoffentlich!


Auch dafür brauchen wir weiter Geld. Die Kanäle sind bekannt:


Spendenkonto: IBAN: DE32 2005 0550 1502 2833 67, Hamburger Sparkasse, Kontoinhaber Hubert Tschuschke


Moin, moin,

das Team von Nicht schnacken – machen!


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