861 km bis zum Ziel ...
Morgens um 8.09 h starteten wir in Hamburg, mit unserem bis unters Dach bepackten Kältebus, nach Warschau.
Eine Tour unter guten Bedingungen. Das Wetter war uns wohlgesinnt, es gab vergleichsweise wenige, durch Baustellen oder Staus bedingte Störungen. Beim Anblick der bunten Autobahnbrücke freuten wir uns auf unsere baldige Ankunft in Warschau. Um 15.40 h teilten wir Dima mit, dass wir gegen 17.00 h bei ihm in Warschau eintreffen werden und uns gelang eine Punktlandung. Pünktlich um 17.00 h standen wir vor der Tür.
Als erstes gab es nach der Ankunft mal einen Kaffee, um den Zustand des Koffeinspiegels der Hamburger wieder zu verbessern. Anschließend ging es ans Auspacken, mit 7 Leuten war die Arbeit schnell erledigt. Wir freuten uns nach dem Essen besonders über die Möglichkeit für Gespräche mit unseren Gastgebern. Um den Küchentisch herum saßen verschiedene Nationalitäten und Generationen und dennoch bestand Einigkeit zu Themen wie Integration, Arbeitserlaubnis für geflüchtete Menschen sowie der psychischen Folgen beim Fehlen der entsprechenden Möglichkeiten. Es gab viele Umarmungen für uns zum Abschied und ein "auf bald ". Ein sehr berührendes Erlebnis für uns beide.
Den Samstag nutzten wir für uns, um die Geschichte, Architektur und Atmosphäre der Stadt zu entdecken. Am Abend nahmen wir nochmals Kontakt mit Patricyjia auf und teilten mit, dass auch Hunde für die Rückfahrt am Sonntag willkommen sind.
Nach dem Frühstück am Sonntag trafen wir auf der Global Expo auf Olga, durften auf einem Sofa Platz nehmen und bekamen auch dort gleich einen Kaffee nach Wunsch serviert. Auch hier gab es ein Wiedererkennen und einen interessanten Austausch über die Situation der geflüchteten Menschen in Warschau und die nicht unbedingt vorhandene Barrierefreiheit in deutschen Erstaufnahmezentren. Ein riesiger Hund wurde uns von Olga für die Rückfahrt zugesichert.
Mit uns fuhren dann 3 Frauen, Mutter und Tochter mit dem Hund Sam und eine allein reisende Frau, die von ihrer Tochter in Segeberg erwartet wurde. Teilweise wurde in Gesprächen sehr deutlich, unter welchem emotionalen Druck die geflüchteten Menschen aus der Ukraine stehen. Als erstes konnten wir auf dem Hauptbahnhof Tatjana mit ihrer Tochter Valentina wieder vereinen. Die 2 anderen hatten es schwerer, eine Entscheidung für sich zu treffen. Plan A, B und C scheiterten, schließlich gelang es Plan D in Kooperation mit unseren Unterstützern von der Bahnhofsmission erfolgreich umzusetzen und die mobilitätseingeschränkte Mutter und ihre Tochter wurden mit allem, was nötig war, von uns auf den Weg gebracht. Auch hier war in den Abschieds-Umarmungen unserer Fahrgäste die Dankbarkeit für unsere Hilfe zu fühlen.
Frank und Christina
Comments